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interview mit ohrbooten

interview mit ohrbooten

wir durften die berliner jungs von ohrbooten zu ihrem album spieltrieb und jeder menge anderer dinge befragen..hier die antworten!

wenn ihr einen plattenladen hättet, unter welche kategorie würdet ihr die ohrbooten cd einordnen?

Unter GypHop, gleich neben The Cat Empire.

wie hat das bei euch angefangen? habt ihr schon immer gewusst dass ihr zusammen gehört?

Die Band gibt es ja erst seit 2003, und von Anfang an war etwas Magisches in dieser Formation, da wir uns gegenseitig sehr inspirieren. Ben und ich machen schon etwa 8 Jahre intensivst Musik zusammen.

woher kommt der name ohrbooten? sind das jetzt boten oder boote oder das englisch booten?

Alle 3 Sachen stecken da drin. Wir spielen gern mit Worten, das sollte auch im Namen deutlich werden. Bei vielen von unseren Texten stecken zwischen den Zeilen Anspielungen, die man wahrnehmen kann, aber nicht muss.

ihr seid ja berliner, singt mit einem berliner dialekt und scheint wie so manche berliner künstler (seeed) ganz gut anzukommen. ist das ein berliner geheimrezept? aus münchen z.b. kennt man fast keine musik die ähnlich erfolgreich ist, zumindest nicht aus dieser sparte..

Ich glaube, dass die Anerkennung, die wir erfahren, nicht auf den Berliner Akzent zurückzuführen ist. Manchmal hatten wir bei gewissen Radioredaktionen sogar genau deshalb Probleme, gespielt zu werden. Nichtsdestotrotz ist es die Sprache, die wir sprechen, und das wird sich immer wieder bemerkbar machen, eher natürlich als konzeptionell.

was denkt ihr würdet ihr machen, wenn alles anders gekommen wäre? ein leben ohne die musik?

Ben wäre Yogi, ich Bäcker, der Onkel wär beim Militär und Noodt Pilot.

wie sieht euer leben neben der musik aus?

Musik nimmt schon einen sehr grossen Teil ein. Daneben gibt es Familie, Freunde, Jobs oder Reisen beispielsweise. Meist machen wir, wenn wir nicht gerade mit Ohrbooten zu tun haben, auch Musik, obwohl es auch wichtig ist, sich Ausgleiche zu schaffen, um kreativ sein zu können.

ihr seid diesen sommer auf der spieltrieb tour viel unterwegs. wie laufen die konzerte so? wie kommt die musik in den anderen ecken des landes an, gerade so im tiefen süden? kennt man euch hier auch?

Dieses Jahr sind wir viel in der Schweiz, wo die Leute ganz gut abgehen. Auch in München hatten wir sehr gute Erfahrungen.Wir geniessen es sehr, unterwegs zu sein und Musik zu spielen und stossen grösstenteils auf sehr positive Resonanz.

insgesamt sind es ja schon einige auftritte die ihr schon hattet und noch vor euch habt. ich kann mir gut vorstellen dass es enorm viel stress ist und viel kraft benötigt. wann käme für euch der punkt wo ihr sagen würdet ich hör auf, werf alles über den haufen?

Die Anstrengungen und den Stress nehmen wir gern in Kauf. Es geht ja gerade erst los, da gäbe es keinen Grund, aufzuhören. Ich kann mich da an perspektivlosere Zeiten erinnern, als bei mir z.B Thema war, ob ich nicht doch vielleicht studieren sollte, statt mich blind in die Musik zu werfen. Manchmal machst du einfach weiter, mit dem Vertrauen, irgendwo anzukommen. Und sogar ohne dieses Vertrauen kommst du an, denke ich.

wie denkt ihr würdet ihr ohne die musik klarkommen? wenn auf einmal alles vorbei wäre, keine musik, keine tour mehr? wie wäre das leben dann? leer?

Dann hätte man Zeit für anderes, was garantiert mit Musik zu tun haben würde.

viele menschen träumen davon so zu sein wie ihr, aber sie sehen bestimmt viel nicht, was ihr seht. wenn ihr ganz ehrlich seid, wünscht ihr euch manchmal ein anderes leben oder seid ihr zufrieden? wenn ja, was für momente sind das?

Generell sind wir sehr zufrieden mit dem, was wir tun. Ich fühle mich vom Schicksal beschenkt. Und zwischendurch mal mal ne Krise, in der man sich fragt, ob alles so läuft wie es soll oder was mache ich hier eigentlich? hat jeder mal zwischendurch, glaube ich.

seid ihr eher menschen die mit ihren fehlern leben können oder sagt ihr oft so sachen wie mensch, das hätte ich besser so gemacht?

Ersteres. Zweiteres nützt ja nix.

andere frage, wenn ihr euch einen künstler aussuchen könntet, von wem würdet ihr gerne gefeatured werden?

Michael Jackson, als er noch schwarz war.

habt ihr künstlerisch gesehen vorbilder? hattet ihr in eurer jugend welche?

Es gibt viele Leute, die uns künstlerisch inspirieren, z.B. Ricoloop oder Fat Freddys Drop. Früher fand ich Jimi Hendrix toll und Muddy Waters.

was war die letzte cd die ihr gehört habt, der letzte film den ihr gesehen habt?

Stadium Arcadium von RedHotChiliPeppers, Film fällt mir gerade nicht ein, aber letztes Buch: Fleisch ist mein Gemüse von Heinz Strunk.

habt ihr eine bestimmte cd die ihre in bestimmten situationen einfach braucht? zum herunterkommen oder zum aufbauen?

Das variiert mit der Zeit und natürlich auch zwischen uns. Ich persönlich gebe mir gerade gern Roma-Musike vom Titi Winterstein Quintett zum Fahrradfahren.

anderes thema: momentan wird in den nachrichten wieder viel über raubkopierer geredet. die einen sagen, die tauschbörsen sollen abgeschafft werden, die anderen sagen, wenn dies geschieht wird unsere kultur musikalisch verarmen. wenn man euch fragen würde ob ihr lieber von 10000 leuten mehr gehört werden würdet, dafür aber von eben diesen 10000 kein geld für die gekaufte cd bekommen würdet, weil sie sie runtergeladen haben, was würdet ihr antworten?

Ich glaube, dass wir uns, den Musikmarkt betrachtet, momentan in einem Zwischenstadium befinden, in dem sich die Musikindustrie neu orientiert. Wahrscheinlich werden Tonträger wie CDs abgelöst von Downloads o.ä., derzeit weiss man das noch nicht voll zu nutzen. Wenn die 10000 sich keine CD leisten können und sonst coole Typen sind, fänd ich das ok. Meistens sind das aber reiche Computerbesitzer, für die Musik irgendwie immer neu neu neu sein muss. Und musikalisch verarmt ist diese Kultur ja nicht erst seit Raubkopien und Klingeltönen. Musik ist für mich mehr als ein Konsumgut, eher ein spirituelles Bedürfnis. Das spürst du auf einem guten Live-Konzert am meisten.

zurück zum echten leben, wie wird eure zukunft aussehen, nahe und ferne zukunft? wie hättet ihr sie gerne?

Nahe: Dieses Jahr spielen wir viele Festivals und schreiben parallel an Songs für´s zweite Album. Fern: Die muss man, glaube ich, kommen lassen. Zuviel Idealismus und Wünsche machen da eher die Pferde scheu. Nur nicht die Geduld verlieren!




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